Thema: Einfluss der Medien auf das Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen
Problemstellung heute
Das falsche Freizeitverhalten der Kinder und Jugendlichen in der heutigen Zeit bringt viele Probleme mit sich. Zum einen ist das Übergewicht, durch die falschen Freizeitaktivitäten, eine der unabwendbaren Folgen.
Heute gibt es bedeutend mehr übergewichtige Kinder, als noch vor 10 oder 20 Jahren. Es kann nicht nur an der genetischen Veranlagung liegen, die zu Übergewicht führt. Es müssen noch andere Faktoren hinzukommen. Dabei spielen die verhaltensabhängigen Faktoren für die Entstehung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen eine große Rolle.
Neben dem falschen Ernährungs- und Essverhalten ist Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen von großer Bedeutung. Sicher ist, dass das Umfeld eine Ursache für das Veränderte Freizeitverhalten ist. Wenn ein Kind den Schulweg mit Auto oder Bus erledigt, außer am Schulsport an keiner körperlichen Aktivität teilnimmt, die Nachmittage mit Hausaufgaben, Computerspielen und Fernsehen verbringt, dann ist der Energieverbrauch über die Muskulatur äußerst gering.
Das Medienangebot hat sich für Kinder und Jugendliche in den letzten Jahren mit zunehmender Dynamik entwickelt. Gerade Kinder und Jugendliche stehen neuen Entwicklungen – seien es Fernsehformate, Computer und Internet oder mobiles Telefon – sehr aufgeschlossen gegenüber.
Folgen der umfangreichen Nutzung dieser neuen Medien können Zunahme aggressiven Verhaltens, soziale Isolation, Realitätsverlust sowie Verringerung von Kreativität und Fantasie, sein.
„Medienbesitz und Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen steigen kontinuierlich an. Sie bestimmen immer häufiger den Alltag von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Schon viele der kleinsten – 2- bis 3- Jährige – sitzen täglich vor dem Fernseher, hören Musik über Radio, MP3 oder CD`s. Mit zunehmendem Alter steigt die Nutzung von Medien kontinuierlich an und es wird – neben dem inzwischen zum täglichen Gebrauchsgegenstand gewordenen Handy – ein Medium interessanter: der Computer mit all seinen Möglichkeiten.
Zur Repräsentation des heutigen Freizeitverhaltens der Jugendlichen folgt ein Interview mit einem 15-jährigen Mädchen entnommen aus dem „Kinderreport Deutschland 2004“ - deutsches Kinderhilfswerk e.V. - (Hrdsg.)
„Seit ich 7 bin gucke ich jeden Tag GZSZ auf RTL. Das kam durch meine Oma, die hat damit angefangen. Nun bin ich danach süchtig. Ich habe bis jetzt jede Folge gesehen und sonnabends noch die Zusammenfassung der Woche. Wenn die Serie läuft, darf mich keiner ansprechen und stören, sonst kriege ich Wutanfälle.
Sogar im Urlaubshotel in der Karibik konnte ich die Fußballfans überzeugen mir den Fernseher mit dem Satellitenanschluss zu überlassen. Dafür habe ich ihnen dann die Zeitungen gekauft mit den Fußballergebnissen. Ganz schön tragisch, nicht? Aber ich kann nichts daran ändern. Ich schaffe das nicht da raus zu kommen. Ich bleibe der Serie treu, ganz bestimmt und schaue auch solche Sachen wie‚ Hilfe ich bin ein Star, holt mich hier raus!’. Das muss ich heimlich tun, denn es kommt spät abends. In der Schule bin ich dann zwar ziemlich müde. Aber mich interessiert schon, wie die Luxusgewöhnten durchdrehen, wie sie Käfer essen und überhaupt das Leben im Dschungel. So was fesselt mich bis zum Ende. Die meisten aus meiner Klasse haben das auch gesehen und wir reden drüber. Das zieht natürlich mit rein in so eine Show. Aber auch wenn andere das nicht gucken würden, wäre ich am Fernseher. Es läuft so viel Schrott und man guckt das trotzdem, man lernt nichts daraus, es mache einen blöder als man schon ist, aber man guckt es.“ Das alles sagt die 15jährige Beata, ein hübsches, pfiffiges Mädchen. Sie ist Schülerin eines Gymnasiums kritisch und vielseitig interessiert und nutzt natürlich die Medien aller Art.
Sie sind aus ihrem Alltag gar nicht mehr wegzudenken. „Etwa vier Stunden sehe ich täglich fern“, schätzt Beata, am meisten wohl RTL.
Neben GZSZ sind ihre Favoriten Musiksendungen wie MTV und Viva. Auch neue Sendungen bei MTV II locken die 15-jährige mehr und mehr. Dabei hat sie früher reichlich Bücher gelesen: von Erich Kästner habe ich jedes gelesen. Pünktchen und Anton gleich 3 Mal! Jetzt schaue ich oft Filme auf DVD, meistens neue Sachen und so. Da sieht man viele Bilder. Ich glaube Bücher regen mehr die Fantasie an. Aber jetzt lese ich nicht mehr so viel, außer für die Schule. Aber diese Bücher für den Unterricht sind wenig spannend!
Während Beata noch nachdenkt, piept ihr Handy. Flink registriert sie eine SMS, wie so oft am Tag.
Die Frage: Könntest du dir vorstellen ohne dein Handy auszukommen? Verneint sie kategorisch. „Mein Handy muss immer mit!“
Eine wichtige Rolle in ihrem Alltag spielt das Radio. Es sendet ihre Musik von früh bis spät und die Nachrichten, was so los ist, kriegt sie automatisch mit. Das ist anders als beim Fernsehen, da lässt sie Nachrichtensendungen eigentlich aus. „Aber Zeitungen“, sagt sie „Zeitungen lese ich ab und zu.“ Sie spricht von Boulevardblättern, die schafft sie auch zu lesen.“ Die großen Tageszeitungen dagegen findet sie einfach zu dick und unüberschaubar, nur wenn sie kostenlos eine kriegt, schaut sie da auch mal rein: „Klatsch und Tratsch und auch, was in der Welt so los ist – das interessiert Beata durch aus. Das mit Amerika und dem Irakkrieg hat sie zum Beispiel sehr bewegt. „Ein richtig schlimmes Ereignis“, schätzt sie ein. Beata war, wie die meisten aus ihrer Klasse, gegen den Irakkrieg und sieht das immer noch so.
„Seit ich 11 oder 12 bin, lese ich „Bravo“ und bei den Großeltern auch mal „Stern“ oder Bunte und andere interessante Zeitschriften.“
Aber auch andere Dinge bewegen sie sehr – chatten im Internet zum Beispiel von zu Hause aus oder in Internetcafés.
Wenn Beata zur Schule oder in der Freizeit unterwegs ist, hat sie noch ein wichtiges Gerät in der Tasche, ihren MP3-Player, der kommt immer mit, ob Schultag, Wandertag oder auf dem Fahrrad.
Fazit:
„ Auf einer einsamen Insel würde sie es mit Laptop und Handy ganz gut aushalten“, meint Beata.
Bei weiterer Interesse kannst Du Dir ja folgende Seite anschauen:
http://www.initiative.cc/Artikel/2004_07_26%20Videospiele.htm
v.scheiermann - 18. Jan, 01:52
Liebe Vika
Hausarbeit in Soziologie
liebe Grüße an meine Di